Die Geriatrie stellt sich vor
Was bedeutet der Begriff "Geriatrie"?
Die Geriatrie ist in Deutschland ein relativ junges medizinisches Spezialgebiet, das sich besonders den besonderen Behandlungsbedürfnissen älterer Menschen widmet, die häufig mehrere Krankheiten aus verschiedenen medizinischen Gebieten gleichzeitig haben.
- Sie möchte hier eine ganzheitlich Behandlung unter dem Ziel des Erhalts der Lebensqualität anbieten.
- Sie setzt dazu regelhaft therapeutische Maßnahmen ein, die neben der medizinischen Behandlung dazu dienen, die Fähigkeit, den Alltag selbstständig zu bewältigen, weitest möglich wieder herzustellen. Der Behandlungsbedarf hierzu wird durch sogenannte Assessments ermittelt.
- Begleitend wird bei Bedarf Unterstützung geleistet, eine erforderliche Weiterversorgung zu organisieren.
Der geriatrische Patient ist ...
- in der Regel älter als 65 Jahre, sehr oft auch viel älter
- hat mehrere Erkrankungen, die gleichzeitig der Behandlung bedürfen
- nimmt deshalb meist mehr als 7 verschiedene Medikamente ein
- leidet an Krankheiten, die im Alter häufig sind, wie z.B. Knochenbrüche, Osteoporose, Schmerzsyndrome, Gangstörung, Stürze, Erkrankungen des Nervensystems, Schlaganfall, Herzinsuffizienz, Demenz, Inkontinenz
- dadurch akut in seinen körperlichen und geistigen Funktionen beeinträchtigt mit Aussicht auf Verbesserung unter Therapie
Hier finden Sie in einem Flyer Informationen zur Akut-Geriatrie
Was ist neu in der Geriatrie?
Das Assessment
Jeder Patient erhält ein geriatrisches Assessment. Hierbei handelt es sich um standardisierte Tests, um funktionelle Defizite aufzudecken (Frage: Was kann der Patient?)
Getestet werden die Bereiche
- Selbsthilfefähigkeit
- Kognition (geistige Leistung)
- Mobilität
- Depression/Depressivität
- soziale Situation
Die Therapeuten
- Physiotherapie und physikalische Therapie mit speziellen Konzepten insbesondere z.B. bei Schlaganfallpatienten
- Ergotherapie mit funktioneller Therapie wie z.B. Hilfsmittel- und Feinmotoriktraining, Hirnleistungstraining
- Logopädie mit Sprach- und Schlucktherapie insbesondere bei Schlaganfall- und Parkinsonpatienten, um z.B. eine Ernährungssonde zu vermeiden
- Psychologie, Gestaltungs- und Musiktherapie etc.
Die Therapie:
- neben der medikamentösen Therapie stellen die Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Psychologie ebenso wichtige therapeutische Maßnahmen dar.
- nach Durchführung des Assessments erhält jeder Patient einen individuellen Therapieplan durch unsere Ärzte und Therapeuten.
- unser Ziel: Jeder Patient erhält rund zweieinhalb Wochen lang ein intensives Übungsprogramm, um eine möglichst gute geistige und körperliche Funktion bei der Entlassung oder Verlegung in z.B. eine Rehabilitationsklinik zu erreichen
- zur Durchführung der Maßnahmen ist es sinnvoll, dass der Patient folgende Dinge mitbringt: Bequeme Kleidung, feste Schuhe, ggf. Brille, Rollator oder Gehstock