Wir übernehmen ethische Verantwortung
Fortschritte und Möglichkeiten in der medizinischen Behandlung stellen Ärzte und Pflegekräfte, aber auch Patienten und Angehörige immer häufiger vor komplexe Herausforderungen.
Im St. Elisabeth-Hospital Beckum gibt es ein Ethikkomitee, dessen Mitglieder Ansprechpartner für Mitarbeiter, Patienten und Angehörige in ethischen Fragen der Patientenversorgung sind. Das Ethikkomitee wird angerufen, wenn es im Krankenhausalltag um Problemstellungen und Fragen der ethische Wertentscheidung geht.
Das klinische Ethikkomitee versteht sich als ein Gremium aus Mitarbeitern verschiedener Berufsgruppen, das auf verschiedenen Ebenen des St. Elisabeth-Hospitals zu ethischen Fragen Stellung nimmt und entsprechend berät. Seine Mitglieder sind bei der Wahrnehmung dieser Aufgabe unabhängig und an Weisungen nicht gebunden. Sie sind nur ihrem Gewissen verantwortlich.
Ethische Fallbesprechungen dienen der Beratung in ethischen Konfliktsituationen bei der Behandlung einzelner Patienten. Sie sind im St. Elisabeth-Hospital Standard für den Umgang mit ethischen Problemsituationen. Diese gelten als gegeben, wenn ein Beteiligter subjektiv ein ethisches Problem empfindet. Dann können alle an der Behandlung Beteiligten, die betroffenen Patienten oder deren Angehörige eine ethische Fallbesprechung über jedes Mitglied des Ethikkomitees anregen.
So wie in den Einrichtungen die ethischen Fallbesprechungen und die Ethikkomitees eng miteinander verzahnt sind, hat sich gezeigt, dass die Abstimmung zwischen den Stiftungshäusern ebenso einer institutionalisierten Form bedarf. Daher wurde auf Stiftungsebene einen übergeordneten Ethikbeirat gegründet. In diesem Ethikbeirat ist jedes Haus der Stiftung vertreten, in der Regel durch den Vorsitzenden des jeweiligen Ethikkomitees. Der Ethikbeirat stellt den Wissenstransfer und die Koordination der Aktivitäten zwischen den Einrichtungen sicher. Ebenso erarbeitet der Beirat zu ethisch relevanten Themen Leitlinien für die gesamte Stiftung.
Das klinische Ethikkomitee unterstützt alle Abteilungen des St. Elisabeth-Hospitals Beckum bei ethischen Fragen im klinischen Alltag. Fragen rund um den Willen des einwilligungsunfähigen Patienten, der Umgang mit Patientenverfügungen, die Begrenzung von Therapiemaßnahmen, sowie viele andere Situationen können dazu führen, dass die unterschiedlichen Wertvorstellungen der an einer Behandlung Beteiligten offenbar werden. Das Ziel ist es, solche ethischen Konflikte zu analysieren, eine Diskussion der ethischen Aspekte zu fördern und Handlungsoptionen zu erwägen. Ganz konkret können dazu speziell geschulte Ethik-Moderatoren über eine Beratungsanfrage hinzugezogen werden. Wir wenden uns mit unserem Beratungsangebot an jeden, der an der Behandlung oder Betreuung eines Patienten beteiligt ist; insbesondere Angehörige, Bevollmächtigte, Betreuer, Ärztinnen und Ärzte, Pflegende und natürlich auch Patientinnen und Patienten selbst. Die Entwicklung von Leitlinien ist sinnvoll bei häufig wiederkehrenden ethischen Fragen. Zur Erweiterung der Kenntnisse im Bereich klinischer Ethik und als Beitrag zur Kommunikationskultur im Krankenhaus bietet das KEK verschiedene Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen an